Es kribbelt in den Beinen und zieht uns weiter. Für uns ist es zu heiß und vor allem immer noch zu staubig, sandig und trocken hier in San Pedro de Atacama. Freudig wird jeder noch so kleine leicht grünliche Halm wahrgenommen, inne gehalten und begutachtet. Wir sehnen uns nach Leben! Es steht nicht zur Diskussion in der Atacama-Wüste gen Süden zu radeln. Auf nach Argentinien! Zu blöd nur, dass uns die Bergkette der immer noch sehr imposanten Anden im Weg steht. Ein weiteres Mal müssen wir rüber.
Also werden einmal wieder die Packtaschen mit Lebensmitteln vollbeladen, um auf dem Paso de Sico auf über 4000m die Anden zu kreuzen. Unser Freund Daniel, ein Reiseradler aus Österreich, hatte uns diesen Paso als eine der letzten unasphaltierten Perlen Südamerikas beschrieben. Wir sind gespannt. Bisher empfinden wir ihn nur als letztes ärgerliches Hindernis, welches es zu überwinden gilt, da es uns so sehr ins frühlingshafte, preiswertere Argentinien zieht, in dem wir uns endlich wieder die Bäuche voll schlemmen wollen.
Wir lernen schnell dazu. Über zwei Jahre Reisezeit und Erfahrungen und mehr als 28.000 gefahrene Kilometer sind noch nicht genug! Noch im Siegestaumel und geblendet von der eben bewältigten Lagunenroute in Bolivien unterschätzen wir beide diesmal die Zeit, die das Auf und Ab dieser Andenüberquerung in Anspruch nimmt sowie die Arbeitsintensität, die dahinter steckt. Außerdem tauchen wir schnell in eine Bergwelt ein, die atemberaubender ist als erwartet und die diesen Abschnitt zu einem Erlebnis für sich werden lässt!
Radeln in der Atacamawüste
Nach einem Besuch der chilenischen Migration in San Pedro de Atacama, um uns bereits an dieser Stelle den Ausreisestempel zu holen, kommen wir erst am Mittag los. Die Sonne steht hoch am Himmel. Ihre Wärme wird vom funkelnagelneuen Asphalt reflektiert.
Wir finden das alles nur klasse, schmieren uns eine dicke Schicht Sonnencreme auf die Haut und rollen seit ewigen Zeiten in T-Shirt und kurzen Hosen den Fahrtwind spürend auf dem breiten Seitenstreifen in Richtung Süden. Nicht nur, dass die wenigen uns überholenden Autos einen riesen Bogen um uns machen, nein sie setzen auch noch den Blinker beim links Aus- UND rechts Einscheren! Das gibt’s doch nicht!
Östlich von uns zieht sich majestätisch die stolze Bergkette der Anden dahin. Es ist schön sie mal aus dieser Perspektive ansehen zu können.
Wüssten wir nicht, dass wir uns in der trockensten Wüste der Erde befinden, würden wir es nicht glauben. Denn noch sehen wir Büsche, Sträucher und Bäume neben der Fahrbahn. Teilweise verdorrt und ausgetrocknet, stehen andere voll in der Blüte. Zaghaft grünt es. Wir hören sogar Bienchen summen! Als wir dann passend zum hereinbrechenden Hunger auch noch einen richtigen Picknickplatz im Schatten des Eingangs des Reserva Nacional de Flamencos finden, können wir es kaum glauben.
Auch hier nimmt der Wind am Nachmittag zu, aber es rollt dennoch sehr gut. Plötzlich weißt uns ein Schild den Abzweig zum nahen großen Teleskop ALMA. Das ist ja eine Überraschung! Erst jüngst wurde es fertig gestellt. Ein Radioteleskop mit einem Spiegel von bis zu 16km Durchmesser kann hier simuliert werden.
Im netten Örtchen Toconao besuchen wir nochmal einen kleinen Laden, um dann mit langen Schatten in der sich senkenden Sonne noch ein paar Kilometer zu fahren. Hier beginnt das, was die Chilenen „puro desierto“ („pure Wüste“) nennen. Die Landschaft ist karg, trostlos und trocken. Graues Geröll und Sand breiten sich schier endlos nach allen Seiten hin aus.
Wir kreuzen den südlichen Wendekreis und genießen es immer länger werdende Dämmerungen zu erleben! So lassen wir es uns natürlich nicht entgehen einmal in der Atacama-Wüste zu zelten. Die Bergkette neben uns wird fantastisch erst goldgelb und dann rosarot angestrahlt. Wir sitzen auf einem Sandhügel vor dem Zelt. Es ist gar nicht kalt. „Wie war es damals in der Wüste der Baja Californias im Norden Mexikos kurz bevor wir den nördlichen Wendekreis überquerten, vor einer halben Ewigkeit?“ fragen wir uns.
Auf zum Paso de Sico
Am Folgetag füllen wir im Dorf Socaire noch einmal alle Wasserflaschen auf. Die nette Verkäuferin eines kleinen Ladens schenkt uns Trinkwasser, welches extra aus San Pedro angeliefert wird, da das hiesige Leitungswasser Arsen-haltig ist.
Nachdem wir das Dorf passiert haben, hört wie erwartet der Asphalt auf. Im Vergleich zu unseren letzten Erfahrungen in Bolivien ist dies jedoch ein Traum von einer Schotterpiste! Wir fangen an uns auf dem harten Untergrund emporzuarbeiten. In zwei Tagen gilt es 2000 Höhenmeter zu erklimmen. Je mehr Höhe wir gewinnen, desto grüner wir das Gestrüpp. Es blüht! Nun fahren wir mit dem Frühling in den Sommer hinein, denken wir. Wenn wir hinter uns hinunter schauen, sehen wir das beige Meer der kargen Wüste sich unter uns ausbreiten. Diese gigantische Weite ist beeindruckend.
Am folgenden Morgen verdeckt eine dicke Wolkenschicht das strahlende Blau des Himmels. Wir haben einen Wetterwechseln. Interessant, diese Wolken können alles bedeuten. Nachdenklich schwingen wir uns auf die Sättel.
Eine wunderschöne Hochebene wird von Büscheln des Punagrases überzogen wie ein Hauch einer grünen Welle. Ein Schild mit dem Aufdruck „Paso Sico 71, límite con Argentina“ lässt Vorfreude aufkommen.
Wir erklimmen einen Pass und rollen wieder hinab, so geht es den ganzen Tag. Dann plötzlich riecht es komisch. Wir biegen um eine Kurve und der Salar de Aguas Calientes breitet sich vor uns aus. Wooow, was für ein Anblick! Wasserdampf schwebt vor den tief grauen Bergen empor. Davor breitet sich weiß, aber auch türkis der Salzsee mit der anschließenden Lagune aus. Malerisch umrahmen tief graue Berge das Ambiente.
Allzu weit kommen wir heute nicht mehr, denn ab dem Salar nimmt die Qualität der Piste deutlich ab. Wellblech und loser Schotter lassen fröhlich grüßen. Auch nimmt der Wind zu und es wird frisch. Oberhalb der darauffolgenden kleineren Laguna Toyaito finden wir einen aus Steinen gebauten Windschutz. Hier hat doch schon mal Jemand gezeltet! Wir sind auf 4000m, in der Nacht wird es wieder richtig kalt.
Bereits als der Wecker noch im Dunkeln klingelt, merken wir, das wir eingeschneit sind. Ein Wintereinbruch, wir wollten doch einfach nur in die Wärme! Es liegen 15cm Neuschnee. Die Flocken fallen weiterhin vom Himmel.
Dick angezogen machen wir uns auf die matschige Piste und fahren langsam voran. Gleich drei Fahrzeuge halten extra wegen uns an und wir werden gefragt, ob alles in Ordnung sei. Vom Letzten erfahren wir, dass weiter oberhalb wesentlich weniger Schnee läge. Das beruhigt uns sehr. Wir machen uns weiter auf den Weg, hinweg durch den dichten Nebel.
Als wir gerade die Fahrräder einen Hang hinaufschieben, kommt uns ein abrupt anhaltendes Carabinieri-Fahrzeug entgegen. Energisch steigen zwei Typen aus dem Wagen. Sie grüßen noch nicht einmal und stellen sich auch nicht vor. Der Oberotto verkündet uns sogleich in einem Ton, den Hardy leider nicht ernst nehmen kann, „Hier ist Schluss! Ihr haltet am nahen campamento der Mine el Laco an und bleibt da! Wenn ihr weiterfahrt, nehme ich euch fest!“ Nachdem Hardy noch nicht einmal echte Wiederworte von sich gegeben hat, sondern nur fragt „Warum?!?“ redet dieser äußerst sympathische Mensch nur noch mit mir. „Ich bin hier das Gesetz. Entweder ihr bleibt beim campamento oder ich nehme euch hier auf der Stelle fest!“ Ist ja wohl klar, für was ich mich entscheide. Mit quietschenden Reifen braust der Jeep davon. Wir schauen uns an und verstehen nur Bahnhof. Die folgenden 20km haben wir Zeit uns darüber den Kopf zu zermartern.
Am campamento der Eisenmine el Laco begrüßt uns deren Mitarbeiter Raúl freundlich. Wir werden in die Küche geführt und ein heißer Kaffee wird frisch für uns gebrüht. Er weiß sich auch keinen Rat, bekräftigt aber, dass der Carabinieri hier oben das Sagen hat. Die Carabinieri haben in Chile die oberste Polizeigewalt, da sie den Grenzverkehr regeln. Wir benötigen sein Okay, um den Paso de Sico queren zu dürfen, bzw. die Grenzlinie nach Argentinien zu passieren. Im schlimmsten Fall müssten wir halt hier bleiben und abwarten bis sich das Wetter legt, meint Raúl.
Als wir gerade bei der zweiten Marmeladenstulle angelangt sind, kommt auch schon unser Freund der Carabinieri angefahren. Es gibt weder ein Hallo, noch eine Erklärung. Wir sollen die Fahrräder auf die Ladefläche seines Pick Ups laden, er fahre uns jetzt hoch auf den Pass zum Grenzhäuschen. Es ist offensichtlich: Er will uns und damit sein Problem schnellstens loswerden. Wir müssen raus aus dem Land!
So holpern wir schweigend auf der matschigen Piste nach oben. Die Räder sind mit einem Seil auf der Ladefläche befestigt, aber sie schwanken und rutschen gewaltig. Hardy sagt das dem Typen und bittet ihn kurz anzuhalten, aber der meint, „Die Fahrräder sind fest“ und fährt einfach weiter. Hardy ist kurz davor die Tür aufzureißen, doch da kommen wir schon an. So ein Idiot! Wir sind froh nach 20km am Grenzhäuschen zu sein. Unsere Namen werden notiert und wir dürfen nun eigenständig weiterrollen.
Das machen wir auch gleich, nur anscheinend zu langsam, denn nach 3km kommt dieser Knilch schon wieder angebrettert. Wir sollen wieder aufladen, er bringt uns noch hoch zum nächsten Pass, damit wir keine Probleme haben. Widerrede ist zwecklos, zudem wollen wir uns mit dem Typen nicht anlegen, dabei könnten wir den Kürzeren ziehen. Abermals werden uns 20km schönster rauer Bergwelt geklaut. Wir können gar nicht schnell genug gucken, so rast die Landschaft an uns vorbei, hinter uns ein fetter Sturm.
Oben am Pass schneit es kaum mehr. Ab hier dürfen wir die letzten paar Kilometer bis zur Grenzlinie zwischen Chile und Argentinien wirklich alleine treten. Uns kommen vier Reisemotorradfahrer entgegen, in knappen Worten werden diese sogleich zur Umkehr bewegt. Der Pass ist nun aufgrund des Schneefalls geschlossen.
Wir haben Glück gehabt noch durchgekommen zu sein und rollen hinab, abermals durch irre Landschaft, die sich rasant verändert. Es schneit leicht. Wir werden von kräftigen Windböen hin und her geschubst.
Argentinien
Die Grenzlinie überspannt ein großes Schild. Es ist flach und steinig. Nichts wächst hier. In der Ferne zeichnen sich dunkle Wolken über dem nun westlich gelegenen Anden-Gebirgszug ab. Hier sind wir angekommen, in Argentinien, unserem letzten Land auf diesem großartigen Kontinent.
Etwas weiter hinab befindet sich die argentinische Grenzstation. Sie ist gerade im Bau, ab November soll hier auch die chilenische Grenzabfertigung stattfinden. Wir werden sehr nett empfangen und dürfen hier nächtigen. Wir bekommen sogar ein eigenes Zimmer mit einem Bett und werden sogleich in die warme Küche geführt. Es gibt sogar gut funktionierendes wifi. Mit den zwei freundlichen Grenzbeamten unterhalten wir uns bis in die Nacht hinein. Wie im Klischee macht der mate-Becher natürlich die Runden. Die Herzlichkeit tut gut und ist ein toller Einstieg in ein neues Land nach dem abschreckenden Erlebnis mit unserem Carabinieri. Es wird nach ihm gefragt, anscheinend ist er hier bekannt…
Als wir dann Abends in unsere Schlafsäcke steigen fällt mir etwas auf. Auf das Ding an der Wand starrend frage ich Hardy: „Sag mal, kann es sein, dass wir unseren letzten Heizkörper in den Vereinigten Staaten gesehen haben?“
Am folgenden Morgen hat sich der Wind gelegt. Ein schönstes Wetterchen lässt uns in den Tag starten. Wir machen uns auf durch Sand und Wellblech dem nächsten Pass entgegen. Kilometer für Kilometer arbeiten wir uns voran durch weite Landschaft. Die Vegetation nimmt wieder zu! Das gelb-grünliche Gras biegt sich im sanften Wind.
Irgendwann geht es leicht bergab, wir scheinen den Pass überrollt zu haben. Mit Rückenwind rollen wir nach Cauchari zu ein paar Ruinen der alten, ehemaligen Grenzstation und finden einen guten Schlafplatz im Inneren eines alten Hauses.
Heftiger Wind macht uns am nächsten Tag das Leben schwer. Den ganzen Tag schuften wir uns hoch auf den vorletzten Pass, den Alto Chorillo, auf 4560m. Bereits seit den letzten Stunden hatte ich das Gefühl, dass ich ab und zu ins Leere trete, bevor der Freilauf greift. Gleich zwei Minuten nach dem Pass geht gar nichts mehr! Ich trete und trete und nichts passiert. Keine Kraftübertragung von Bein auf Rad ist möglich. Ich fühle mich wie ein Fisch auf dem Trockenen. Der Freilauf ist kaputt. Das ist leider eine der wenigen Sachen, die Hardy unterwegs nicht fix reparieren kann. Zwar wäre es möglich die durchdrehende Kassette mit Schnüren an den Speichen zu befestigen, aber das Risiko eines Speichenbruchs wollen wir nicht eingehen. Zum ersten Mal während dieser Reise können wir nach einer (Not-)Reparatur nicht wieder aufsteigen.
So gut es die Abfahrt erlaubt, rolle ich, ist sie nicht steil genug, schiebe ich. Der Wind pfeift mal wieder. Hardy stürzt auch mal. Dann suchen wir ewig, bis wir einen einigermaßen Wind-geschützten Zeltplatz gefunden haben. Die Stimmung ist im Keller. Körperlich sowie mental ist die Luft raus.
Nicht ganz so fröhlich schieben wir anderntags die letzten 10km in den nächsten Ort San Antonio de los Cobres. Die Wartezeit auf den Bus verbringen wir auf der plaza. Hier sitzt auch Victor, der seine drei gestriegelten Lamas für Fotos mit den Touristen hergebracht hat. Wir erfahren viel über die Haltung der Tiere.
Traurig sitzen wir dann im Bus und erlebten die Abfahrt von 160km nach Salta hinter Glas. Felsformationen in allen Farben bilden das Tal. Wär‘ schön gewesen zu radeln!
Salta
In Salta werden wir sehr freundlich von der Mutter Felicianos aufgenommen, den wir vor fast zwei Jahren in der Wüste der Baja California Mexikos kennengelernt haben, und nach einer heißen Dusche, Pizza und einem Glas Wein in ein eigenes Zimmer gesteckt.
Das ist genau das, was wir gerade brauchen. Wir bleiben gleich eine ganze Woche bei Gloria im gemütlichen Salta. Wir genießen es die Stadt kennenzulernen und an Orten mehrmals zu sein. So besuchen wir gleich drei Mal die tolle Eisdiele Rosmari und testen uns mit 1/4kg-Bechern durch das reichhaltige, leckere Angebot.
Das Angebot des riesigen Supermarktes vea bringt mich in Verzückung! Es gibt alles und im Vergleich zu Chile können wir hier richtig schlemmen. Die Aktion „kauf 3, zahl 2“, lässt mich einen ganzen Wanderrucksack nach Hause schleppen. Gloria ist erstaunt. „Das wollt ihr alles essen?!“, fragt sie. Doch wir verdrücken die Berge schnell und finden das total toll!
Vieles ist zu tun, die Waschmaschine läuft im Dauerbetrieb. Wir reinigen wirklich jedes Einzelteil unseres Gepäcks. Überall ist der Sand und Staub der letzten Wochen hineingekrochen! Riemen und Schnallen ließen sich nicht mehr benutzen und über Reißverschlüsse sprechen ich lieber nicht…
Und natürlich sitzt uns das Problem meines Fahrrads im Nacken. Dank der Empfehlung Hardy und Lenas, mit denen wir einen feuchtfröhlichen Abend bei einer riesen Grillplatte und viel Rotwein verbringen, geraten wir an den professionellen Mechaniker Hector im bikeshop Palito Macias (Los Paraisos 6/Barrio Tres Cerritos), den wir wärmstens empfehlen können. Sehr erfahren öffnet er meinen Freilauf und diagnostiziert einen gebrochenen Spannring, der normalerweise sie Sperrklinken zurückspringen lässt und so für das typische Klinken verantwortlich ist. Gekonnt bastelt er aus einer alten Feder einen neuen, während er verschmitzt über die „Ohrringknüpernden Hippies“ lästert. Prima, in Europa werden Freiläufe als Wegwerfartikel einfach nur ausgetauscht. Auch Hardy bitten um eine Inspektion seines Freilaufes, da schon lange kein Klicken zu mehr hören ist und bei Abfahrten unangenehme Geräusche von kratzenden, trockenen Kugeln zu vernehmen sind. Siehe da, von Hardys einst vier Sperrklinken sind nun nach 28.700 km nur noch zwei existent, wobei die Reste der anderen sich fröhlich in gefährlichen Einzelteilen im Freilaufkörper bewegen. Doch wird der Spaß erst richtig groß als Hector Hardy seine gebrochene Hinterrad-Naben-Achse zeigt…
Doch Hector kennt für fast alles eine Lösung und schlachtet eine alte Nabe aus. Nach zweieinhalb Stunden verlassen wir den Laden. Unsere Freiläufe surren wieder wie zwei Kätzchen! Die Erleichterung ist groß.
Zur Feier gehen wir die hier typischen und sehr köstlichen Empanadas essen. Das sind kleine Teigtaschen, gefüllt mit Käse oder Fleisch, die im Ofen gebacken werden. Lecker!
Wir finden beide neue Turnschuhe, die zu den hiesigen, heißen Temperaturen viel besser passen, als unsere bereits ausgelatschten dicken Treter aus Peru.
Per Gondel fahren wir auf den Hausberg Saltas, kriegen aber von den umliegenden Feldern und Bergen nichts mit, da es in diesen Tagen super dunstig ist. Dafür beeindruckt uns die erstaunlich gut erhaltene Mumie eines kleinen Kindes im Museum an der plaza um so mehr. Auf fast 7000m wurden vor rund 500 Jahren drei Kinder geopfert. Ihre Körper fanden Forscher in einer gemauerten Gruft auf einem Gipfel in der Nähe. Eingefroren blieben die Körper sowie diverse Grabbeigaben erstaunlich gut erhalten.
Wir freuen uns auf nun endlich „leichtes Radeln“ und verabschieden uns eines Tages von Gloria und nehmen die ruta 40 ‚gen Süden unter die Räder. Unser letzter großer Abschnitt bis nach Ushuaia hat begonnen. Wir fühlen uns „dem Ende nah“!
Weitere Fotos befinden sich in der Galerie.
Infos zur Beradelung des Paso de Sico findet ihr bei andesbybike.