Ich bin Alena und komme aus Berlin. Hardy kenne ich seit nun (Stand 2011) mehr als 18 Jahren. Nach einigen Wanderreisen durch Spanien und Portugal und einem Rucksacktrip durch Indien konnte mich Hardy für das Fahrradfahren begeistern. Zuerst gings noch mit meinem klapprigen Damenrad durchs Baltikum, später Richtung Ungarn und Rumänien sowie Slowenien und Kroatien. Nach einem Paddelurlaub mit dem Faltboot über die Raab und die Donau stellten wir fest, dass Paddeln nicht unbedingt unser Ding ist und wir lieber in die Pedale treten.

Durch seine abenteuerlustigen Eltern wurde Hardy das Reisen in die Wiege gelegt. Inspiriert durch Diavorträge, Reiseliteratur und Fernweh träumte er schon jahrelang von einer großen Radreise. Lange belaberte er mich, doch solch‘ eine Reise gemeinsam zu unternehmen. Seit gut zwei Jahren konnte ich innerlich ja-sagen. Meine Familie fiel aus allen Wolken, hatte ich Sportmuffel früher doch schon den Sportunterricht bestreikt und mich, wenn´s nicht sein musste, körperlich nicht betätigt. Hardy froh jauchzte und die Vorbereitungen konnten beginnen.

Eine Reise durch den amerikanischen Kontinent – das war anfangs eigentlich ein Kompromiss, Hardy wollte durch Afrika radeln und ich lieber durch Asien. Amerika blieb da für uns übrig. Von Nord nach Süd – aus geographischen Gründen.

Einst hatten wir 2 Jahre als Zeitvolumen angedacht, stellen jedoch bereits in Mittelamerika fest, dass wir wohl länger brauchen werden. Wir liebten es einfach uns treiben zu lassen, Runden zu drehen und auch mal das Radfahren sein zu lassen, um Wanderungen einzulegen.

So reisten wir in unserem Tempo hin und her über die Anden, machten hier und dort halt und gelangten schließlich im Februar 2013 hinab bis nach Feuerland. Tierra del Fuego, Ushuaia – das Ende der Welt – wir waren angekommen. Ein langer Traum, wir konnten ihn verwirklichen.

Per Flieger ging es über Buenos Aires weiter nach Belgien und wir radelten über die Niederlande in Richtung Deutschland, über Hamburg zurück nach Berlin. Letztendlich waren wir 2 Jahre und 10 Monate unterwegs.

Es war ein kaum zu beschreibender, wundervoller, unglaublich einprägsamer und erfahrungsreicher Abschnitt unseres Lebens. Unsere Radreise wurde von einer Reise zum Alltag, zum ganz normalen Leben. Umso schwerer fiel, insbesondere mir, das Wieder-Ankommen und Glücklichsein hier in Berlin.

Inzwischen rennt die Zeit. Wir haben Fuß gefasst in der großen Stadt, einem Haus und im Job.

Aber auch sind wir Einer mehr geworden. Mit unserem kleinen Sohn Anyu wollen entflohen wir dem Berliner Winter und radelten 2016 durch Neuseeland. Wir wollten wieder raus, mit Anyu das Reiseradlerleben gemeinsam erkunden und vor allem viel Zeit zusammen draußen in der Natur verbringen.

Hardy und ich konnten es kaum erwarten ins alte Radlerleben wieder einzutauchen und es zu genießen.

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Hardy, Dipl-Ing. der Landschaftsarchitektur; Alena, B.A. Soziale Arbeit, M.A. Sozial- & Gesundheitsmanagement, HR-Managerin

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